Flöten
2008 wurde im Hohle Fels bei Schelklingen eine fast vollständig erhaltene Flöte aus Gänsegeierknochen entdeckt. Das Instrument ist wie die Flöten aus dem Geißenklösterle zwischen 35 000 und 40 000 Jahre alt. Bei diesem Fundstück sind noch vier Grifflöcher erhalten. Das untere Ende der Flöte scheint an einem fünften Loch abgebrochen zu sein. Angesichts der überhaupt möglichen Knochenlänge dürfte das Instrument ursprünglich aber nicht wesentlich länger gewesen sein. Das besondere an der Gänsegeierflöte vom Hohle Fels ist das erhaltene Mundstück. Dadurch ergeben sich Hinweise auf die Spielweise dieser Flöte.
Die Flöte aus Mammutelfenbein aus der Fundstelle Geißenklösterle stellt durch ihre aufwändige Herstellungstechnik eine Meisterleistung dar: Aus einem massiven, nur schwer zu bearbeitenden Material, wurde eine ebenmäßige, dünnwandige Flötenhohlform geschnitzt. Diese wurde 2003 aus insgesamt 31 Bruchstücken wieder zusammengesetzt. Die Schichten wurden zur Herstellung erst längs gespalten und nach der Aushöhlung und Bearbeitung wieder mit Birkenpech verklebt und mit Tiersehnen verschnürt. Beim Flötenoriginal sind noch drei Löcher erkennbar. Ob die an einem Ende erhaltene Kerbe das Mundstück war, ist nicht ganz sicher, aber wahrscheinlich. Da das Original nicht vollständig erhalten ist, kann nicht sicher gesagt werden, welche Töne darauf erzeugt werden konnten. Durch die Grifflöcher sind nur die Tonabstände feststellbar.
Die gefundenen Originale sind im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren zu sehen und auch die Töne können dort gehört werden.
Wissenswertes
Die eiszeitlichen Flöten sind zwischen 35 000 und 40 000 Jahre alt.
Ă–ffnungszeiten
Sommersaison
(1. April – 31. Oktober)
Dienstag – Sonntag
10 – 17 Uhr
Wintersaison
(1. November – 31. März)
Dienstag – Samstag
14 – 17 Uhr
Sonntag 10 – 17 Uhr
Präsentationsort
Urgeschichtliches Museum Blaubeuren
urmu.de